ZDNet: Novell war ja jahrzehntelang ein typischer IT-Konzern: Groß, schwer, etwas unbeweglich. Nun haben Sie sich in Kurzer Zeit mit Ximian und Suse verstärkt und sind damit zu ganz neuen Ufern aufgebrochen. Wie läuft’s mit der neuen Ausrichtung?
Walser (Marketing Director Central Europe): Eine der Grundregeln bei der Zusammenarbeit mit der Open Source-Community ist das Geben und Nehmen. Das gilt auch für Novell als klassisch-proprietäres Unternehmen. Wir können auf einige Engagements im Open Source-Markt verweisen, beispielsweise die Offenlegung des Setup-Tools Yast von Suse…
ZDNet: Was lange genug gefordert worden war…
Walser: Ja, das haben wir dann ja auch getan. Zusätzlich haben wir die Peer-to-Peer-Version des Novell-Produkts Ifolder – für mobilen Datenzugriff und -sicherung – Open Source gemacht. Mit Ifolder können Sie Daten übers Web synchronisieren, all unsere Mitarbeiter haben das auf ihren Clients installiert.
Marina Walser, Novell |
Zudem darf man nicht vergessen, dass wir nicht erst seit diesem Jahr in Open Source machen. Schon im vergangenen Jahr hatten wir auf der Brainshare unsere Linux-Strategie angekündigt: Wir haben eine Entwicklerplattform ins Netz gestellt, Novells Forge-Website, und den Quellcode des Novell Nsure UDDI-Servers offen gelegt. Gerade in den letzten Monaten konnten wir einen enormen Zuwachs an Entwicklern verzeichnen, die sich auf Forge registriert haben. 40.000 sind es mittlerweile insgesamt, 10.000 kamen neu hinzu. Die arbeiten an 30 neuen Projekten auf Basis dieser Plattform.
ZDNet: Sind das vorrangig Suse-Entwickler?
Walser: Nicht nur! Ich kenne die Details nicht, aber dort tummeln sich wohl auch .Net-Entwickler in nicht unerheblichem Maße. Mit Mono, das Ximian-Cheftechnologe Miguel de Icaza vorantreibt, verfügen wir ja über eine Brücke von der Linux- in die .Net-Welt.
Schmitz (Director Channel Sales): Forge ist wirklich eine interessante Alternative, eine Plattform, auf der Entwickler die Projekte zunächst beschnuppern können, bevor sie sich intensiv engagieren.
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